Austausch im [Stadt-]Raum
Auf der langen, schattigen Bank im offenen, begrünten Innenhof sitzt eine junge Frau mit ihrem Begleithund. Mit ihr plaudert Opa, der seinen Enkel:innen beim Toben auf dem Spielplatz zuschaut. Ihre Freund:innen aus dem benachbarten Kindergarten spielen mit. Daneben wirft eine Gruppe Nachbar:innen Boule-Kugeln in den Sand; vom großzügigen Balkon im vierten Stock winkt ein:e Rollstuhlfahrer:in zu ihnen herunter: »Ich komme gleich!«
So sieht der Alltag in einem inklusiven Wohnquartier aus, das wirklich funktioniert. Betrachtet man Architektur als Abbild von Welt, muss jede Bauplanung Diversität mitdenken. Wie bauen wir für mehrere Generationen? Wie berücksichtigen wir baulich die Bedürfnisse bewegungs- oder sinneseingeschränkter Menschen? Wohnungen, Kieze, Städte müssen so konzipiert werden, dass sie den Erfordernissen einer durchmischten Gesellschaft gerecht werden können.
Wir sehen zwei Schlüsselelemente für soziales und inklusives Bauen: Zuhören und Flexibilität. Ersteres bedeutet, dass wir gemeinsam mit Betroffenen Konzepte entwickeln wollen und nicht im luftleeren Raum vermeintlicher Annahmen planen. Zweiteres meint, dass wir nicht nur im Denken beweglich sein müssen. Wir wollen Architektur so flexibel wie möglich planen und bauen, damit ohne viel Aufwand auf spezifische Bedürfnisse reagiert werden kann. So wenig wie die Gesellschaft statisch ist, sollte es die Architektur sein, die für sie gemacht wird. So steht ›Austausch‹ nicht nur für Durchmischung, Inspiration, Zuhören. Sondern auch für das Austauschen, das Ersetzen dessen, was nicht funktioniert durch das, was das Leben einfacher macht.
Wofür steht Inklusion?
Inklusion findet sozial auf verschiedenen Ebenen statt: Dabei geht es uns darum, nicht nur alle Menschen mit ihren unterschiedlichen gesundheitlichen oder sozialen Voraussetzungen einzubeziehen und mitzudenken, sondern idealerweise in der Architektur Räume zu schaffen, die ganz im Sinne des ›Universal Designs‹ für alle gleichermaßen Wohlfühlorte sind – und die nur selten an spezielle Bedürfnisse angepasst werden müssen. Ob jung, ob alt, ob arm, ob reich, ob mit oder ohne Behinderung – alle Menschen sollen sich in den [Stadt-]Räumen willkommen fühlen.
Im Gespräch erörtern Deborah Hennig-Klasinski, seit 2019 als Projektleiterin bei &MICA tätig, und Matthias Ott, seit 2011 Architekt, Teamleiter und Mitglied der Geschäftsleitung bei &MICA, das Thema Inklusion: Ihnen geht es darum, wie Räume zur Inklusion beitragen und welche Rolle dabei Austausch und Flexibilität spielen können.
»In der Art, wie wir planen, sollten wir dabei bleiben, immer für den Ort und seine Nutzer:innen zu bauen – für Menschen, die dort leben, sich dort kurz aufhalten, durchgehen oder nur vorbeilaufen.«
Austausch im [Stadt-]Raum
Auf der langen, schattigen Bank im offenen, begrünten Innenhof sitzt eine junge Frau mit ihrem Begleithund. Mit ihr plaudert Opa, der seinen Enkel:innen beim Toben auf dem Spielplatz zuschaut. Ihre Freund:innen aus dem benachbarten Kindergarten spielen mit. Daneben wirft eine Gruppe Nachbar:innen Boule-Kugeln in den Sand; vom großzügigen Balkon im vierten Stock winkt ein:e Rollstuhlfahrer:in zu ihnen herunter: »Ich komme gleich!«
So sieht der Alltag in einem inklusiven Wohnquartier aus, das wirklich funktioniert. Betrachtet man Architektur als Abbild von Welt, muss jede Bauplanung Diversität mitdenken. Wie bauen wir für mehrere Generationen? Wie berücksichtigen wir baulich die Bedürfnisse bewegungs- oder sinneseingeschränkter Menschen? Wohnungen, Kieze, Städte müssen so konzipiert werden, dass sie den Erfordernissen einer durchmischten Gesellschaft gerecht werden können.
Wir sehen zwei Schlüsselelemente für soziales und inklusives Bauen: Zuhören und Flexibilität. Ersteres bedeutet, dass wir gemeinsam mit Betroffenen Konzepte entwickeln wollen und nicht im luftleeren Raum vermeintlicher Annahmen planen. Zweiteres meint, dass wir nicht nur im Denken beweglich sein müssen. Wir wollen Architektur so flexibel wie möglich planen und bauen, damit ohne viel Aufwand auf spezifische Bedürfnisse reagiert werden kann. So wenig wie die Gesellschaft statisch ist, sollte es die Architektur sein, die für sie gemacht wird. So steht ›Austausch‹ nicht nur für Durchmischung, Inspiration, Zuhören. Sondern auch für das Austauschen, das Ersetzen dessen, was nicht funktioniert durch das, was das Leben einfacher macht.
Wofür steht Inklusion?
Inklusion findet sozial auf verschiedenen Ebenen statt: Dabei geht es uns darum, nicht nur alle Menschen mit ihren unterschiedlichen gesundheitlichen oder sozialen Voraussetzungen einzubeziehen und mitzudenken, sondern idealerweise in der Architektur Räume zu schaffen, die ganz im Sinne des ›Universal Designs‹ für alle gleichermaßen Wohlfühlorte sind – und die nur selten an spezielle Bedürfnisse angepasst werden müssen. Ob jung, ob alt, ob arm, ob reich, ob mit oder ohne Behinderung – alle Menschen sollen sich in den [Stadt-]Räumen willkommen fühlen.
Im Gespräch erörtern Deborah Hennig-Klasinski, seit 2019 als Projektleiterin bei &MICA tätig, und Matthias Ott, seit 2011 Architekt, Teamleiter und Mitglied der Geschäftsleitung bei &MICA, das Thema Inklusion: Ihnen geht es darum, wie Räume zur Inklusion beitragen und welche Rolle dabei Austausch und Flexibilität spielen können.