Nachhaltiges Wohnen in einer grünen Umgebung: Zwischen Schaffrathsgasse und Lerchenweg im Kölner Stadtteil Bocklemünd soll ein lebendiges Quartier entstehen, das sowohl seinen zukünftigen Bewohner:innen als auch der Nachbarschaft einen Ort zum Wohlfühlen bietet.
Auf dem ehemals gewerblich geprägten Areal werden bis 2026 insgesamt 161 Wohnungen und eine Kita in nachhaltiger Holz-Hybrid-Bauweise mit rund 2.400 Quadratmetern Außen- bzw. Spielfläche entstehen: Sieben Solitärbauten gruppieren sich um einen großzügigen öffentlichen Quartiersplatz, der als grüne Mitte nicht nur Raum für einen Spielplatz, sondern auch für den lebendigen Austausch der Nachbarschaften ermöglicht. Ein etwa 125 Meter langer, viergeschossiger Gebäuderiegel wird das Quartier an der östlichen Grundstücksgrenze vor den Emissionen der Militärringstraße und der Stadtbahnlinie abschirmen.
Das Grün der Fassadenbepflanzung und Freiflächen prägen ebenso wie das Holz der Außenwände das Erscheinungsbild des neuen Quartiers. Die stark gegliederten Fassaden bilden einen ruhigen Rahmen für die individuelle Ausgestaltung der privaten Freiflächen, sodass ein vielfältiges und buntes Erscheinungsbild entsteht. Lange, durchlaufende Balkone verleihen den Fassaden ebenfalls Lebendigkeit und schaffen mit ihrer Ausrichtung auf den zentralen Platz einen Übergang zwischen öffentlichem und privatem Raum.
Bauen für Identifizierung
Die Auswahl unterschiedlicher Pflanzen für die Begrünung wird die Fassaden in eindeutig identifizierbare Adressen gliedern, deren Farbgestaltung jahreszeitlich variiert. Auch das für die Fassade verwendete mineralisierte Holz mit seiner warmen und gleichzeitig leichten Anmutung verändert sich mit der Zeit, indem es auf Witterungs- und Umwelteinflüsse reagiert. Zusammen mit der individuellen Gestaltung der Balkone ergeben sich dadurch Adressen mit hoher Individualität, die sich im Einklang mit der Natur, dem Jahresrhythmus, der Zeit und den Bewohner:innen verändern.
Bauen für Wohnraum im Grünen
Die zentrale Grünfläche, die durch die begrünten Fassaden eingefasst ist, stärkt die Biodiversität im Quartier und darüber hinaus. Eine Drehung der Solitärbauten schafft zusätzlich zum zentralen Quartiersplatz interessante Außenräume: Hier entstehen Kleinkinderspielplätze ebenso wie Gemüsegärten oder grüne Treffpunkte für die Bewohner:innen.
Bauen für Nachhaltigkeit
Die volle Ausnutzung von erneuerbaren Energien auf den Dachflächen in Kombination mit der Verwendung nachwachsender Baustoffe und Recyclingbaustoffe in der Baukonstruktion steht für die ökologische Nachhaltigkeit des Projekts.
Bauen für Klimaanpassung
Die Einstufung des Areals als hitzebelastetes Wohngebiet lässt die Anforderungen an eine klimaresiliente Bebauung wachsen. Die grüne Mitte des Quartiers hilft dabei, Hitzeinseln durch Verdunstungskühlung zu vermeiden. Retentionsflächen auf Dächern und im Außenraum schützen bei Starkregenereignissen. Regen- und Grauwasser werden zur Trinkwassereinsparung und Bewässerung verwendet. Einen Schutz vor sommerlicher Überhitzung im Innenraum bieten unter anderem die Begrünung der Fassaden nach Süden sowie die vorgelagerten Balkone und Vordächer.
Bauen für gute Nachbarschaft
Differenzierte Wegeverbindungen, die Kita mit einer großen, südlich ausgerichteten Freifläche, vier dezentrale Kleinkinderspielplätze und der zentrale Quartiersplatz verknüpfen die Neubebauung mit der bestehenden Nachbarschaft und lassen alt und neu zu einer Einheit verschmelzen.
Bauen für Ruhe
Um das Quartier möglichst autofrei gestalten zu können, sind an den zwei Tiefgaragenzufahrten an der Schaffrathsgasse und am Lerchenweg jeweils Mobilitätspunkte mit Angeboten zum Carsharing, Fahrradstellplätze und E-Bike-Stationen vorgesehen.