Vom Autoraum zum Arbeitsraum
Arbeiten im und am »Postwerk« in Berlin-Tegel
In Berlin-Tegel steht ein denkmalgeschütztes ehemaliges Postamt mit prägnanter historischer Fassade. Dieses respektvoll zu sanieren und zeitgemäßes Arbeiten zu ermöglichen, war die Aufgabe von &MICA.
Im Bestandsgebäude entstanden neue Flächen. Die ehemalige Schalterhalle des Postamts ergänzte &MICA um eine Empore, die nicht nur zusätzliche Mietfläche schafft, sondern auch neue Perspektiven auf das weitläufige Innere des Gebäudes eröffnet. Zudem transformierte &MICA das Dachgeschoss in einen vielseitig nutzbaren Arbeitsraum.
Im Hof lag das Potenzial, aus einem Parkplatz Mehrwert zu schaffen: Aus Autoraum wurde Arbeitsraum. So entstand im Hof ein neues Gebäude im bewussten Kontrast zum Bestand. Der fünfgeschossige, asymmetrische Baukörper strahlt dunkle Wärme aus, geflammtes Lärchenholz gibt dem Bau eine eigensinnige Anmutung. Zudem sorgt der Abflamm-Prozess dafür, dass die Holzverkleidung lange haltbar und widerstandsfähig wird.
Der Holzhybridbau nutzt die beschränkte Fläche optimal aus. Die Kubatur wirkt elegant durch die zwei obersten, nach hinten versetzten Geschosse. Das Erdgeschoss ist ebenfalls nach hinten versetzt, sodass der Neubau leichtfüßig im Hof zu stehen scheint. Umgebende Begrünung setzt Wohlfühl-Akzente.
Zeitgemäßes Arbeiten ermöglicht &MICA in diesem Ensemble durch die ideale Vermischung von Co-Working-Bereichen und Einzelbüros sowie durch eine optimale Belichtung.
»Postwerk« und Umdeutung
Bauen mit Kontrasten
Auch wenn beide großzügige Flächen zum Arbeiten bieten, könnten die zwei Baukörper in diesem Projekt nicht unterschiedlicher sein. Auf der einen Seite die klassische Fassade des historischen Bestands, auf der anderen das resistente, geflammte Holz des solitären Neubaus. Für Kontrast steht aber auch die neue Raumnutzung: Mit der Errichtung des Neubaus wird ein ungenutzter Parkplatz zum Arbeitsraum mit hoher Aufenthaltsqualität umgedeutet.