Naturort Stadtraum: Symbiose aus Architektur und Natur
Idyllisch naturnah und gleichzeitig zentral urban, dies sind scheinbar gegensätzliche Anforderungen an das städtische Wohn- und Arbeitsumfeld. Berlin bietet rund 3,66 Millionen Menschen und zudem mehr als 20.000 Tier- und Pflanzenarten eine Heimat. Es gilt, die Lebensräume von Mensch und Natur miteinander zu verflechten, sodass im, am und um den Gebäudebestand differenzierte Aufenthaltsqualitäten und Aufzuchtmöglichkeiten geschaffen werden. Dadurch wird die Klimaeffizienz und -resilienz von Flora und Fauna gestärkt, um ein für alle profitables Miteinander zu generieren – mit dem gemeinsamen Ziel nachhaltiger, lebenswerter Stadträume.
Biodiversität und Klimawandel sind dabei zwei wichtige Schlagworte, die unmittelbar zusammenhängen, da Veränderungen der Biosphäre auch immer Folgen für das Klimasystem haben. Bereits 1992 wurde mit der ›Biodiversitätskonvention von Rio de Janeiro‹ die Erhaltung bzw. Förderung der biologischen Vielfalt als global wichtiges Thema anerkannt. Mittlerweile knüpft u. a. die EU-weite ›Biodiversitätsstrategie 2030‹ daran an. Die Initiative German Architects Declare Climate & Biodiversity Emergency (de.architectsdeclare.com/), unterzeichnet von mittlerweile mehr als 200 namhaften Architekturbüros, darunter auch &MICA, gründet sich auf eine 2019 gestartete Initiative aus England, die inzwischen weltweite Ableger in fast 30 Ländern hat (constructiondeclares.com/). Auch Architects for Future Deutschland e.V. fordern in ihrem Statement von allen Beteiligten der Baubranche die Erhaltung und Schaffung von biodiversen Lebensräumen (architects4future.de/statement).
In der Baupraxis stehen jedoch Einzelprojekte im ›Learning-by-Doing-Verfahren‹ oft noch allein auf weiter Flur. Damit dies nicht so bleibt, braucht es ein kundiges Netzwerk mit mutigen Bauherr:innen und informierten Fachplaner:innen sowie politisches Engagement und Richtlinien.
&MICA setzt sich als engagierter Akteur der Baubranche in seinen Projekten aktiv für diesen Dialog ein und hat Nachhaltigkeit zum wichtigen Grund- und Leitsatz erhoben.
Das Leistungsspektrum von Bauwerksbegrünung reicht nicht nur von Ökologie bis zu Ökonomie. Die Bereiche Wasser, Mikroklima und Energie sind ebenso zu beachtende Aspekte wie soziale Funktionen, Gesundheit und Lebensqualität oder auch Ästhetik und Ausgestaltung.
In Zeiten von enormen Klimaveränderungen sind es die weltweiten Herausforderungen immer extremerer Wetterphänomene wie Hitzewellen oder Kälteperioden, Starkregenereignisse mit Überschwemmungen und Stürme, mit denen wir hinsichtlich unserer Lebensgrundlagen und -räume konfrontiert werden. In besonders dicht besiedelten Gebieten bilden sich beispielsweise sogenannte Hitzeinseln. Um dem entgegenzuwirken, ist der Fußabdruck verbauter und versiegelter Bereiche zu minimieren, stattdessen müssen Flächen für die Regenrückhaltung (z. B. auf begrünten Dächern) geschaffen werden. Wirksame Mittel stellen u. a.
die Implementierung von Wänden aus Moos und lebendigen Systemen zur Feinstaubreduzierung, Lärmminderung und Gebäudeisolation dar. Pflanzenbewuchs kann gezielt zum Schutz eines Bauwerks und der Kleinklimaverbesserung sowie bei der Kühlung durch Verschattung und Verdunstung eingesetzt werden. Denn Pflanzen im Außenraum fungieren wie natürliche Klimaanlagen. Auch bei automatischen Anlagen zur Gebäudekühlung reduziert sich die benötigte Vorkühlung, wenn bedeckende Bepflanzung in der unmittelbaren Zuluft-Schneise sprießt.
Eine grüne Wohn- und Arbeitsumgebung ist bei Bewohner:innen, Nutzer:innen und Investor:innen gleichermaßen beliebt und steigert nachgewiesenermaßen den Wert von Immobilien (ccpmre.de/wp-content/uploads/PMRE_Monitor_2021.pdf).
Allgemeines Stadtgrün bietet soziale Begegnungs- und Freiräume in Parks und an Flussufern. Bäume spenden Schatten, reduzieren aufkommende Windgeschwindigkeiten, erzeugen Sauerstoff, erhöhen die Luftfeuchtigkeit und steigern damit die Aufenthaltsqualität. Bürgerliches Engagement im Community Garden und beim Urban Farming trägt zur Gemeinschaftsbildung von ganzen Nachbarschaften bei.
Urbane Natur ist einer breiten Masse zugänglich und damit Bildungszwecken dienlich. Die in der Natur verbrachte Zeit stärkt auch Lernfähigkeit und Gehirnentwicklung.
Grassierende globale Pandemien verdeutlichen den Gesundheitsaspekt von Faktoren wie Luftreinigung. Pflanzen am Arbeitsplatz lindern Gesundheitsbeschwerden und fördern Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. Krankenhauspatient:innen, die nicht ins Grüne hinausschauen können, liegen durchschnittlich einen kompletten Tag länger im Krankenhaus als diejenigen, die den Ausblick ins Grüne genießen. Letztere verlangen zudem seltener nach Schmerzmitteln.
Grünen Bewuchs als raumprägendes Gestaltungsmittel einzusetzen, erfordert das Mitdenken und die Inklusion ab der ersten Planungsphase. Wie sich lebendiges Material weiterentwickelt, lässt sich nicht genau vorausplanen. Es ist ein dynamischer Prozess, der über die Baufertigstellung im Sinne des Wortes hinauswächst. Pflanzen reagieren stetig auf ihre unmittelbare Umgebung, verändern und passen sich Licht- und Luftverhältnissen an. Dies mit einzukalkulieren und gleichzeitig die jahreszeitlichen Variationen als freies Gestaltungsmerkmal anzusehen, ist entscheidend. Es bedeutet, Architektur nicht nur als festes, statisches Konstrukt zu betrachten, sondern als sich wandelndes Gebilde wahrzunehmen, das einen natürlichen Lebenszyklus abbildet.
Als Bausteine unserer Städte bieten Gebäude mit bis zu fünf Ebenen mit ihren blanken Dach- und Fassadenflächen und ihren Innenräumen eine Vielzahl an Gelegenheiten, um durch Gebäudebegrünung zu Biodiversität und einem besseren Klima beizutragen.
Im August 2021 hat der Berliner Senat Änderungen der Bauordnung für Neubauten ab 2024 beschlossen: Mindestens ein Fünftel eines neu zu bebauenden Grundstücks soll begrünt sein. Wenn dies nicht auf der Grundstücksfläche möglich ist, dann als Begrünung an der Fassade oder auf dem Dach. Neue Flachdächer (mit einer Neigung bis zu 10 Grad) sind dann zudem grundsätzlich zu begrünen.
»In der Baupraxis stehen Einzelprojekte oft noch allein auf weiter Flur. Damit dies nicht so bleibt, braucht es ein kundiges Netzwerk mit mutigen Bauherr:innen und informierten Fachplaner:innen sowie politisches Engagement und Richtlinien.«
Naturort Stadtraum: Symbiose aus Architektur und Natur
Idyllisch naturnah und gleichzeitig zentral urban, dies sind scheinbar gegensätzliche Anforderungen an das städtische Wohn- und Arbeitsumfeld. Berlin bietet rund 3,66 Millionen Menschen und zudem mehr als 20.000 Tier- und Pflanzenarten eine Heimat. Es gilt, die Lebensräume von Mensch und Natur miteinander zu verflechten, sodass im, am und um den Gebäudebestand differenzierte Aufenthaltsqualitäten und Aufzuchtmöglichkeiten geschaffen werden. Dadurch wird die Klimaeffizienz und -resilienz von Flora und Fauna gestärkt, um ein für alle profitables Miteinander zu generieren – mit dem gemeinsamen Ziel nachhaltiger, lebenswerter Stadträume.
Biodiversität und Klimawandel sind dabei zwei wichtige Schlagworte, die unmittelbar zusammenhängen, da Veränderungen der Biosphäre auch immer Folgen für das Klimasystem haben. Bereits 1992 wurde mit der ›Biodiversitätskonvention von Rio de Janeiro‹ die Erhaltung bzw. Förderung der biologischen Vielfalt als global wichtiges Thema anerkannt. Mittlerweile knüpft u. a. die EU-weite ›Biodiversitätsstrategie 2030‹ daran an. Die Initiative German Architects Declare Climate & Biodiversity Emergency (de.architectsdeclare.com/), unterzeichnet von mittlerweile mehr als 200 namhaften Architekturbüros, darunter auch &MICA, gründet sich auf eine 2019 gestartete Initiative aus England, die inzwischen weltweite Ableger in fast 30 Ländern hat (constructiondeclares.com/). Auch Architects for Future Deutschland e.V. fordern in ihrem Statement von allen Beteiligten der Baubranche die Erhaltung und Schaffung von biodiversen Lebensräumen (architects4future.de/statement).
In der Baupraxis stehen jedoch Einzelprojekte im ›Learning-by-Doing-Verfahren‹ oft noch allein auf weiter Flur. Damit dies nicht so bleibt, braucht es ein kundiges Netzwerk mit mutigen Bauherr:innen und informierten Fachplaner:innen sowie politisches Engagement und Richtlinien.
&MICA setzt sich als engagierter Akteur der Baubranche in seinen Projekten aktiv für diesen Dialog ein und hat Nachhaltigkeit zum wichtigen Grund- und Leitsatz erhoben.
Das Leistungsspektrum von Bauwerksbegrünung reicht nicht nur von Ökologie bis zu Ökonomie. Die Bereiche Wasser, Mikroklima und Energie sind ebenso zu beachtende Aspekte wie soziale Funktionen, Gesundheit und Lebensqualität oder auch Ästhetik und Ausgestaltung.
In Zeiten von enormen Klimaveränderungen sind es die weltweiten Herausforderungen immer extremerer Wetterphänomene wie Hitzewellen oder Kälteperioden, Starkregenereignisse mit Überschwemmungen und Stürme, mit denen wir hinsichtlich unserer Lebensgrundlagen und -räume konfrontiert werden. In besonders dicht besiedelten Gebieten bilden sich beispielsweise sogenannte Hitzeinseln. Um dem entgegenzuwirken, ist der Fußabdruck verbauter und versiegelter Bereiche zu minimieren, stattdessen müssen Flächen für die Regenrückhaltung (z. B. auf begrünten Dächern) geschaffen werden. Wirksame Mittel stellen u. a.
die Implementierung von Wänden aus Moos und lebendigen Systemen zur Feinstaubreduzierung, Lärmminderung und Gebäudeisolation dar. Pflanzenbewuchs kann gezielt zum Schutz eines Bauwerks und der Kleinklimaverbesserung sowie bei der Kühlung durch Verschattung und Verdunstung eingesetzt werden. Denn Pflanzen im Außenraum fungieren wie natürliche Klimaanlagen. Auch bei automatischen Anlagen zur Gebäudekühlung reduziert sich die benötigte Vorkühlung, wenn bedeckende Bepflanzung in der unmittelbaren Zuluft-Schneise sprießt.
Eine grüne Wohn- und Arbeitsumgebung ist bei Bewohner:innen, Nutzer:innen und Investor:innen gleichermaßen beliebt und steigert nachgewiesenermaßen den Wert von Immobilien (ccpmre.de/wp-content/uploads/PMRE_Monitor_2021.pdf).