Der Deutzer Hafen soll ein gemischt genutztes, leben­diges Quartier werden. Unser Entwurf für das Baufeld 05 trägt zu dieser Vision bei: durch charak­ter­starke Archi­tektur, vielfältige Nutzungen und identi­täts­stif­tende Orte. Ein markantes Hochhaus am Hafen­becken greift den indus­tri­ellen Charakter auf und prägt die Silhouette. Ein neuer Vorplatz am Poller Kirchweg gibt dem Ensemble eine einla­dende Adresse zur Stadt.

 

Private und gemein­schaft­liche Räume sind auf mehreren Ebenen verteilt. Sie erfüllen funktionale Anfor­de­rungen, laden aber auch Nachbar:innen und Besucher:innen zum Verweilen ein. Einzelne Baukörper mit unter­schied­lichen Maßstäben formen ein »Quartier im Kleinen« – klar lesbar, vielfältig und mit eigener Identität. So entsteht eine Nachbar­schaft, die soziale, funktionale und konstruktive Nachhal­tigkeit vereint.

Visualisierung eines modernen weißen Hochhauses. Das Gebäude ist architektonisch auffälig, mit vielen runden, übereinander gestapelten Balkonen und Fassadenelementen, die an Zylinder oder Röhren erinnern. Es gibt viele Pflanzen und grüne Bereiche auf verschiedenen Ebenen. Am unteren Rand sind Menschen und Bäume erkennbar, was auf eine belebte urbane Umgebung hindeutet. Neben dem Hochhaus steht ein kleineres Gebäude mit roter Fassade im ähnlichen Stil.

Städtebau
Adressen und Fugen

Das Baufeld 05 ist in ein dichtes Netz öffent­licher Räume einge­bunden. Zwei Gassen verbinden den Poller Kirchweg mit der Promenade. Der neue Vorplatz schafft eine markante Adresse zwischen Markt­halle, Hochhaus und Wohnbe­bauung.

Drei Fugen öffnen den Block: nach Westen mit Sitzstufen zur Promenade, im Süden zur Grünen Gasse, und als Schwelle zwischen Straße und Hof. Sie sichern Belichtung und Durch­lüftung, rhyth­mi­sieren den Blockrand und definieren die Übergänge zwischen öffent­lichem und privatem Raum.

Der Turm markiert mit seiner ikoni­schen Form das Hafen­becken. Sein gestaf­felter Sockel nimmt die Höhen der Nachbar­ge­bäude auf, während eine Auskragung die Grüne Gasse rahmt. Stadt­häuser am Poller Kirchweg, die Hafen­halle am Wasser und das Laubenhaus im Süden bilden diffe­ren­zierte Typologien mit klaren Adressen.

 

Ein intensiv begrünter Innenhof mit Wasser­spiel, Spiel­platz und gemein­schaft­licher Terrasse auf Hochpar­terre-Niveau bietet Aufent­halts­qua­lität für Bewohner:innen. Das Erdge­schoss des Silos öffnet sich barrie­refrei zu einem halböf­fent­lichen Hofbe­reich.

Archi­tektur
Vier Typologien, ein Ensemble

Die Diffe­ren­zierung der Baukörper ermög­licht spezi­fische Antworten auf Ort und Nutzung:

Silo: Indus­triell inter­pre­tierte Archi­tektur mit Co-Working im Sockel und flexiblen Büroein­heiten in den Oberge­schossen. Umlau­fende Balkone und zwei Loggien schaffen Außen­bezüge.

Hafen­halle: Wohnnutzung mit breiten Loggien zur Promenade. Das Dach formt eine identi­täts­starke Landschaft mit Maiso­nette­woh­nungen, Terrassen und Sheddä­chern.

Stadt­häuser: Zwei unter­schied­liche Fassaden mit charak­te­ris­ti­schen Dachformen und Balkonen, die der Stadt ein einla­dendes Erschei­nungsbild verleihen.

Laubenhaus: Durch­ge­steckte Wohnungen mit Lauben­gängen und Begeg­nungs­zonen, Verknüpfung zwischen Innenhof und Grüner Gasse.

Der Sockel des Turms bezieht sich auf den Maßstab der Nachbar­schaft, beher­bergt neue Arbeits­welten und verbindet sich durch die Freitreppen und Balkone direkt mit dem Hof und dem Vorplatz.

 

Das Quartier lebt von geplanten wie zufäl­ligen Begeg­nungen. Wohnen und Arbeiten werden hier nicht vonein­ander getrennt, sondern bewusst mitein­ander verbunden. Der Vorplatz im Norden wird vom Café, derMarkt­halle und dem Showroom belebt, während das Foyer des Silos den Übergang zur Promenade markiert. An der Westseite ergänzen Gastro­no­mie­ein­heiten im Sockel der Hafen­halle das öffent­liche Angebot, während sich zum Poller Kirchweg hin Einzel­handel, ein Gemein­schaftsraum mit Küche und Wasch­küche sowie Atelier­woh­nungen mit Werkter­rassen orien­tieren. Im Innenhof entsteht ein gemein­samer Ort des Alltags: Wasser­spiel, Genera­tio­nen­spiel­platz und große Tafel bieten den Bewohner:innen Raum für Begegnung und Zusam­menhalt.

Nutzungs­mi­schung
Begegnung fördern

 

Nachhal­tigkeit
Resiliente Freiräume

Der Entwurf denkt Nachhal­tigkeit ganzheitlich. Die Baukörper entstehen in einer Misch­kon­struktion aus CO₂-reduziertem Recycling­beton und Massiv­holz­decken. Von Beginn an werden Trenn­barkeit und Wieder­ver­wert­barkeit der Bauteile mitge­dacht. Photo­voltaik und eine Wasser-Sole-Wärme­pumpe sichern eine ressour­cen­scho­nende Energie­ver­sorgung. Auf allen Ebenen entstehen grüne Freiräume, die nicht nur ökolo­gische und energe­tische Funktionen übernehmen, sondern auch soziale Quali­täten entfalten.

 

Die Dächer werden zu leben­digen Landschaften, die Begegnung, Gärtnern, Spiel und Arbeit gleicher­maßen ermög­lichen. Obstwiesen, Dachgärten, Terrassen und Roof-Top-Offices schaffen Orte für Mensch und Natur. Regen­was­ser­rück­haltung, Versi­ckerung und Reten­ti­ons­flächen in den Unter­ge­schossen mit jeweils 2.000 Quadrat­metern Volumen gewähr­leisten Hochwas­ser­schutz und tragen zugleich zu einem gesunden Mikro­klima bei. So entsteht ein wider­stands­fä­higes, klima­an­ge­passtes Baufeld, das den Anfor­de­rungen einer urbanen, dichten und zugleich lebens­werten Nachbar­schaft gerecht wird.

Standort
Köln
Typ
Stadt­ent­wicklung
Auftraggeber:in
moderne stadt
Zeitraum
2025
Projekt­größe
ca. 550.000 m² BGF gesamt
Leistung
Entwurf (Wettbewerb 1. Preis)
Projekt­stand
Entwurf
Visua­li­sierung
&MICA

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