Im Wandel
Andreas Michels und Thorsten Schmedt sprechen darüber, was Architektur bewirken kann.
Tanja: Das diesjährige Magazin steht unter der Überschrift »Wandel«. Tatsächlich leben wir in Zeiten des Umbruchs, ob nun gesellschaftlich, politisch oder ökologisch. Wie beeinflusst dieser Wandel Eure Arbeit?
Thorsten: Der momentane Wandel, wie wir ihn in der Gesellschaft spüren und wie er sich letztendlich auch in der Architektur widerspiegelt, hat vielfältige Aspekte. Die Mobilitätswende ist sicherlich ein wichtiger Punkt. Gleichzeitig sind die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit für uns intern und auch gesellschaftlich von hoher Relevanz. Die Energiewende führt zu großen Veränderungen, eben auch in der Planung von Bauprojekten. Bedeutend ist das Thema der Partizipation. Auch Bereiche wie Einzelhandel und Logistik wirken sich stark auf den Städtebau, die Architektur und damit auf unsere Arbeit aus. Hinzu kommen damit zusammenhängende Begriffe wie die dezentrale Vielfalt oder die Resilienz einer Stadt. Und natürlich das Konzept der »15-Minuten-Stadt«, bei der man überlegen muss, wie man Nutzungsmischungen so anbietet, dass wirklich kurze Wege entstehen. Was natürlich auch die Mobilitätsfrage beeinflusst. Es ist komplex und es ist schwer, einen Aspekt herauszupicken, eben weil sich vieles gegenseitig bedingt.
Andreas: Wandel ist ja keine Wahlmöglichkeit. Wir haben nicht die Option, den Wandel abzuwählen. Im Gegenteil: Wir müssen uns den Herausforderungen des Klimawandels stellen, und zwar jetzt. Dass es keinen anderen Weg gibt, hat uns ja dieser heiße Sommer sehr drastisch und viel schneller gezeigt, als wir das alle gehofft haben. Darüber hinaus spüren wir die Notwendigkeit des Wandels an vielerlei Stellen, zum Beispiel politisch: Demokratien müssen wieder wehrhafter werden. Ich meine das nicht nur im Hinblick auf die Verteidigungspolitik, sondern auch in Richtung Umgang mit sozialen Medien, mit zweifelhaften Einflussnahmen von außen, mit Stimmungsmache. Auch hier brauchen wir einen Wandel, wenn wir überlebensfähig sein wollen. Und das ist übergeordnet auch eine unserer Aufgaben, wenn wir ein Unternehmen leiten: dass wir diese Themen erkennen und uns so aufstellen, dass wir dem Wandel positiv begegnen. Wir können nicht sagen, wir wollen ihn nicht. Das bringt uns wenig. Wir können nur fragen: Wie können wir den Wandel möglichst gut gemeinsam gestalten und den Menschen helfen, das Positive in diesen Transformationsprozessen zu sehen? Das heißt, der Wandel beeinflusst uns nicht nur in Einzelthemen, sondern auch übergeordnet, strukturell.
»Wir müssen uns den Herausforderungen des Klimawandels stellen, und zwar jetzt.«
Im Wandel
Andreas Michels und Thorsten Schmedt sprechen darüber, was Architektur bewirken kann.
Tanja: Das diesjährige Magazin steht unter der Überschrift »Wandel«. Tatsächlich leben wir in Zeiten des Umbruchs, ob nun gesellschaftlich, politisch oder ökologisch. Wie beeinflusst dieser Wandel Eure Arbeit?
Thorsten: Der momentane Wandel, wie wir ihn in der Gesellschaft spüren und wie er sich letztendlich auch in der Architektur widerspiegelt, hat vielfältige Aspekte. Die Mobilitätswende ist sicherlich ein wichtiger Punkt. Gleichzeitig sind die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit für uns intern und auch gesellschaftlich von hoher Relevanz. Die Energiewende führt zu großen Veränderungen, eben auch in der Planung von Bauprojekten. Bedeutend ist das Thema der Partizipation. Auch Bereiche wie Einzelhandel und Logistik wirken sich stark auf den Städtebau, die Architektur und damit auf unsere Arbeit aus. Hinzu kommen damit zusammenhängende Begriffe wie die dezentrale Vielfalt oder die Resilienz einer Stadt. Und natürlich das Konzept der »15-Minuten-Stadt«, bei der man überlegen muss, wie man Nutzungsmischungen so anbietet, dass wirklich kurze Wege entstehen. Was natürlich auch die Mobilitätsfrage beeinflusst. Es ist komplex und es ist schwer, einen Aspekt herauszupicken, eben weil sich vieles gegenseitig bedingt.
Andreas: Wandel ist ja keine Wahlmöglichkeit. Wir haben nicht die Option, den Wandel abzuwählen. Im Gegenteil: Wir müssen uns den Herausforderungen des Klimawandels stellen, und zwar jetzt. Dass es keinen anderen Weg gibt, hat uns ja dieser heiße Sommer sehr drastisch und viel schneller gezeigt, als wir das alle gehofft haben. Darüber hinaus spüren wir die Notwendigkeit des Wandels an vielerlei Stellen, zum Beispiel politisch: Demokratien müssen wieder wehrhafter werden. Ich meine das nicht nur im Hinblick auf die Verteidigungspolitik, sondern auch in Richtung Umgang mit sozialen Medien, mit zweifelhaften Einflussnahmen von außen, mit Stimmungsmache. Auch hier brauchen wir einen Wandel, wenn wir überlebensfähig sein wollen. Und das ist übergeordnet auch eine unserer Aufgaben, wenn wir ein Unternehmen leiten: dass wir diese Themen erkennen und uns so aufstellen, dass wir dem Wandel positiv begegnen. Wir können nicht sagen, wir wollen ihn nicht. Das bringt uns wenig. Wir können nur fragen: Wie können wir den Wandel möglichst gut gemeinsam gestalten und den Menschen helfen, das Positive in diesen Transformationsprozessen zu sehen? Das heißt, der Wandel beeinflusst uns nicht nur in Einzelthemen, sondern auch übergeordnet, strukturell.