Freie Gedanken im Grünen

In unserem Entwurf geht es um Verbin­dungen. Er verbindet zwei Gebäude mit einer offenen Gemein­schafts­fläche. Er verbindet studen­ti­sches Leben mit der grünen Umgebung. Er verbindet die Nachbar­schaft mit dem Park. Er verbindet Rückzugs­räume mit Begeg­nungs­zonen. Und er verbindet die Studie­renden unter­ein­ander.

 

Aufgabe und Ziel: Leben und Studieren am Park

Die Stadt Passau hat eine der höchsten Studie­ren­den­dichten Deutsch­lands. Für diese Studie­renden soll mehr, flexibler und angenehmer Wohnraum geschaffen werden. Gegen­stand des Wettbe­werbs ist daher der Neubau einer Wohnanlage für Studie­rende mit 120 Wohnplätzen am Rande des Stadt­parks Kainzenhof. Die Wohnplätze teilen sich räumlich in Einzel­a­part­ments (30 Prozent), Doubletten (20 Prozent) sowie 3er- und 4er-Wohnge­mein­schaften (50 Prozent) auf. Darüber hinaus sollen genügend PKW- und Fahrrad­stell­plätze sowie Freian­lagen ihren Platz auf dem Gelände finden.

Ziel ist eine wirtschaftlich rentable, gestal­te­risch adäquate und städte­baulich sowie archi­tek­to­nisch hochwertige Lösung. Die Bebauung soll der grünen Umgebung Rechnung tragen und das Leben und Studieren mit einer hohen Lebens­qua­lität am grünen Park ermög­lichen.

 

Städtebau: Unauf­dringlich einge­bettet

Der Bauraum befindet sich am nördlichen Rand des Stadt­parks Kainzenhof in einer leichten Senke. Das Grund­stück fällt von Westen nach Osten ca. acht Meter ab. Gegenüber steht eine Wohnbe­bauung mit bis zu fünf Geschossen. An dieser Bebauung orien­tieren wir uns, indem wir die Studie­ren­den­wohn­an­lage in zwei Baukörper auflösen und sanft in die Senke betten und das tiefer­lie­gende Gebäude auch um ein Geschoss reduziert ausführen. Die beiden Gebäude entsprechen damit in Maßstab und Größe den umlie­genden Bauten. Zwischen den Gebäuden betonen wir die Eingangs­si­tuation im Erdge­schoss. Sie ist nicht nur der räumliche Erstkontakt für Studie­rende und Besucher:innen, sondern sie ermög­licht eine Sicht­achse und einen Durchgang von der Leonhard-Paminger-Straße zum Park.

Studie­ren in Passau

Archi­tektur: Lichte Verbindung von Ich und Wir

Wir planen zwei kompakte Baukörper, verbunden durch einen mittigen Sockel. In diesem Sockel befindet sich der Eingangs­be­reich, die öffent­lichste Zone der Wohnanlage und zugleich der Durchgang zum dahin­ter­lie­genden Grill­platz und Park. Hier, in der Mitte, befinden sich die gemein­schaftlich genutzten Räume. Dieses Prinzip überträgt sich auf die oberen Geschosse: Gemein­schafts­räume zentrieren sich im Norden und Süden, die priva­teren Räume umlaufen die Außen­seiten der Gebäude. So kann der Blick weit schweifen, der Bezug zum Park ist stetig gegeben, und umlau­fende Balkone ermög­lichen den Genuss von Frischluft und Sonnen­licht. Die diversen Wohnty­po­logien mischen sich auf jeder Etage. Ebenso sind die Wohnungen modular geplant und ermög­lichen dadurch vielfältige Anord­nungen der Wohnformen. Die bewusste Süd-Ost-West-Ausrichtung in beiden Gebäuden ermög­licht eine optimale Licht­ein­strahlung in die Wohnbe­reiche.

 

Nachhal­tigkeit: Nicht nur grün

Die Kompaktheit der Baukörper sowie die Wahl der Bauma­te­rialien sind eine klare Botschaft für Ressour­cen­schonung und Nachhal­tigkeit. Die Dächer werden extensiv begrünt, halten das Regen­wasser zurück und kühlen durch Verdunstung die Umgebung. Ebenso sind die abwechs­lungs­reich bepflanzten Dächer Lebensraum für vielfältige Arten. Solar­pa­neele werden zur Energie-Erzeugung und eigenen Nutzung instal­liert. Befes­tigte Flächen im Außen­be­reich – wie beispiels­weise Besucher­park­plätze und Wege – werden mit Baustoffen konzi­piert, die das Regen­wasser ungehindert sickern lassen.

Standort
Passau
Typ
Wohnen
Auftraggeber:in
Studen­tenwerk Niederbayern/​Oberpfalz
Zeitraum
2021
Projekt­größe
ca. 4.900 m² BGF gesamt
Leistung
Entwurf (Reali­sie­rungs­wett­bewerb 2. Preis)
Projekt­stand
Entwurf
Visua­li­sierung
&MICA

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